Verlauf
Anja Joensson, Expertin für bioidentische Hormontherapie

Sowohl Mann als auch Frau unterliegen im Laufe des Lebens mehrerer Hormonumstellung.
Durch die veränderten Hormonspiegel können gesundheitliche Probleme entstehen, die schulmedizinisch bei Frauen gerne mit Hormongaben wie Östrogen- und Gestagenpräperate beseitigt werden sollen. Diese sind häufig aber zu hoch dosiert und bringen als körperfremde, synthetische Substanzen entsprechende Nebenwirkungen und ein Ungleichgewicht im Hormonsystem mit sich.
Die Symptome von Männern werden häufig gar nicht erst mit Hormonstörungen in Verbindung gebracht.
Da wir unsere Patienten als Ganzes betrachten, können wir aus der Anamese und den dazugehörenden Test natürliche, sinnvolle und moderne Alternativen ableiten und umsetzten.

Was versteht man unter einer Hormonstörung?

Spricht man von Hormonschwankungen oder –störungen, versteht man darunter einen Hormonspiegel, der entweder unter oder über den Normalwerten eines gesunden Menschen liegt, so stehen dem Menschen also entweder zu viele oder zu wenige Hormone zur Verfügung.

Bereits geringe hormonelle Abweichungen von der Norm können mit einem erhöhten Krankheitsrisiko einhergehen. 

Die Ursachen sind vielfältig und können auf genetische Veranlagungen, Vitaminmangel, schlechte Ernährung, Medikamente, Umweltbelastung und vor allem Stress zurückgeführt werden.

Viele Beschwerden und gesundheitliche Störungen bei Männern können durch eine Fehlregulation der Hormone ausgelöst werden. Das wird schlichtweg oft nicht untersucht, damit nicht erkannt und findet somit keine Regulation.

Auch bekommen Frauen zu Beginn Ihrer Wechseljahre, obwohl sie noch einen regelmäßigen Zyklus haben und man es deshalb nicht den Wechseljahren zuschreibt, oft medizinisch nicht abklärbare Symptome, wie Bluthochdruck, Herz-Rhytmusstörungen oder Schwäche.
Häufig erfolgt hier erstmalig eine medikamentöse Behandlung, die dann oft über Jahre bis Jahrzehnte weiter verordnet wird, ohne die Ursache zu hinterfragen.

Sollte das nicht helfen, wird Frau von der Medizin in die Schublade Psychosomatisch“ abgelegt und trotz der Einnahmen von Blutdrucksenkern und Betablockern findet sie kaum Besserung, was zusätzlich Angst macht. 

Das daraufhin häufige Auftreten von Nebenwirkungen wie Wasseransammlungen im Gewebe, Gewichtszunahme und Depressionen sind typische Folgen.
Hier beisst sich der Hund in seinen Schwanz, wie man so schön sagt und ein Ausbruch aus diesem Kreislauf scheint kaum möglich.

Hormonschwankungen & Hormonstörungen mit bioidentischen Hormonen behandeln

Symptome bei Frauen


Mangel/​Überschuss an Östrogenen und Progeteron:

  • Vergesslichkeit
  • Hitzewallungen
  • Kopfschmerzen/​Migräne
  • verminderte Fruchtbarkeit
  • PCO
  • Übelkeit
  • Herzklopfen
  • Zyklusstörungen
  • Wassereinlagerungen
  • Gefühl von ständigem Stress, getrieben sein
  • Trockenheit der Schleimhäute, auch Augenentzündungen
  • trockene, faltige, juckende Haut
  • Gelenksschmerzen
  • Haarausfall
  • Schlafstörungen
  • Gewichtszunahme, unkontrollierte Heißhungerattacken
  • Erschöpfung, Depressionen
  • unreine Haut
  • Blaseninfektion
  • Pilzbefall
  • verminderte Libido
  • Osteoporoserisiko steigt

Symptome bei Männern


Durch Testesteronmangel:

  • Nachlassen von Konzentrations- und Belastungsfähigkeit
  • verminderte Libido
  • Erektionsproblem
  • Potenzprobleme
  • verminderter Bartwuchs
  • Herzschwäche, Herzrhytmus­stö­run­gen
  • erhöhtes Herzinfarkt/​Schlaganfallrisiko
  • Muskelschwäche, die Kraft schwindet
  • Bindegewebsschwäche, Cellulitis, Krampfadern
  • Blasenschwäche
  • Prostataver­grö­ße­rung
  • Verminderung der Spermienproduktion
  • Bauchfett nimmt zu
  • Haarverlust bis Glatzenbildung
  • Gynäkomastie (Männerbrust)
  • Blutzuckererhöhung
  • Gelenkschmerzen
  • Abnahme der Knochendichte

Was sind eigentlich Hormone?

Hormone sind Boten, die den Zellen des Körpers Nachrichten überbringen, damit diese entsprechend ihrer Funktion reagieren können.

Wenn es um Hormone geht, denken die meisten Menschen aber nur an Pubertät, Schwangerschaft oder Wechseljahre.
Hormonstörungen können unabhängig vom Alter und auch vom Geschlecht entstehen. Männer sind ebenso betroffen wie Frauen und haben bei hormonellen Störungen ähnliche Auswirkungen auf ihre Gesundheit.

Es gibt ca. 40 Hormone in unserem Körper, die alle an unserem Wohlbefinden beteiligt sind und unsere wichtigen Körperfunktionen regulieren und koordinieren, wie Stoffwechsel, Ernährung, Fortpflanzung, Stress, Schlaf-Wach-Rhythmus, Körperwachstum, Körpertemperatur und Wasserhaushalt.

Die Hormonfunktionen werden über die Hypophyse gesteuert, welche Impulse sendet, damit die entsprechenden Hormone über das Blut in verschiedene Organe gelangen, dann dort an Rezeptoren andocken und ihre unterschiedlichen Aufgaben erfüllen.
Verantwortlich für die Bildung von Hormonen sind im Körper die Bauchspeicheldrüse, die Schilddrüse, die Nebennieren sowie die männlichen und weiblichen Sexualorgane.

Da die endokrinen Systeme (Hormonsysteme) unseres Körpers eng miteinander verbunden sind, ist bei einer Störung meist nicht nur ein einzelnes Hormon, sondern gleich eine ganze Anzahl davon betroffen.

Zur Wiederherstellung des hormonellen Gleichgewichts in unserem Körper ist es deshalb notwendig, alle beteiligten Hormone zu betrachten, denn eine ausgeglichene Balance der Hormone untereinander ist entscheidend für unsere Gesundheit.


Östrogendominanz & Progesteronmangel: Symptome, Ursachen und Behandlung

Die Auswirkungen einer Östrogendominanz wurden hierzulande viele Jahre unterschätzt. Inzwischen zeigen jedoch zahlreiche Untersuchungen, dass eine Östrogendominanz nicht nur Zyklusstörungen, das Prämenstruelle Syndrom (PMS) oder einen unerfüllten Kinderwunsch zur Folge haben kann, sondern auch das Wachstum von Myomen und die Aktivität der Endometriose fördert und nicht zuletzt an der Entstehung einer Hashimoto-Thyreoiditis beteiligt sein bzw. diese weiter anheizen kann.

Was ist eine Östrogendominanz?

Wenn bei Frauen der Östrogenspiegel relativ erhöht ist, sodass die Östrogene ihren Gegenspieler Progesteron dominieren, liegt eine Östrogendominanz vor, auch Gelbkörperschwäche oder Corpus-Luteum-Insuffizienz genannt. Neben störender Gewichtszunahme, prämenstruellen Beschwerden und unerfülltem Kinderwunsch können zahlreiche andere Symptome auftreten. Östrogendominanz“ ist ein Begriff, der hierzulande erst in letzter Zeit an Bedeutung gewonnen hat.

Wirkung der Östrogene

Die wichtigsten im Körper vorkommenden Östrogene sind Estron, Estriol und allen voran Estradiol, das auch weibliches Fruchtbarkeits­hor­mon genannt wird. Sie spielen vor allem in der ersten Hälfte des weiblichen Zyklus eine wichtige Rolle. Denn sie bereiten den Eisprung vor – und damit die Gebärmutter auf eine mögliche Einnistung der Eizelle.
Darüber hinaus haben sie einen direkten Einfluss auf verschiedene Organe und Gewebe. So schützen sie Frauen während der fruchtbaren Jahre z.B. vor einem Herzinfarkt, sorgen für eine glatte Haut, indem sie die Bildung von Kollagen anregen, oder sie stärken die Knochen, da sie die Zellen stimulieren, die die Knochensubstanz in den Knochen einbauen.
Zudem wirken Estrogene förderlich auf die Produktion von Serotonin und andere Botenstoffe im Gehirn und damit stimmungsaufhellend und antidepressiv. Bei manchen Frauen kommt es unter dem Einfluss von Estrogen allerdings zu vermehrten Wassereinlagerungen im Gewebe, dies äußert sich z.B. durch zyklisch auftretende Spannungsgefühle in der Brust.

Was ist Progesteronmangel?

Lange Zeit standen der Östrogenmangel und seine Folgeerscheinungen im therapeutischen Fokus – die Rolle von Progesteron wurde dabei erheblich unterschätzt. Fakt ist jedoch: Damit es seine Funktion als Gegenspieler zum Östrogen erfüllen und so ein Zuviel an Östrogen ausbalancieren kann, ist ein ausreichend hoher Progesteronspiegel wichtig. Steht im Verhältnis zu Progesteron jedoch mehr Östrogen zur Verfügung, bekommt das Östrogen im hormonellen Regelkreis die Oberhand – und eine Östrogendominanz ist die Folge. Die Kehrseite der Östrogendominanz ist also immer ein (relativer) Progesteronmangel.

Aufgaben von Progesteron

Progesteron wird oft auch als körpereigenes Gestagen“ bezeichnet und ist das dominierende Hormon während der zweiten weiblichen Zyklushälfte. Dass die Basaltemperatur in dieser Zeit konstant erhöht ist, geht vor allem auf das Progesteron zurück. Progesteron wird in den Eierstöcken im sogenannten Gelbkörper (Corpus luteum) gebildet, in das sich das zurückgebliebene Eibläschen (Follikel) nach dem Eisprung umwandelt. Bleibt eine Befruchtung aus, geht der Gelbkörper innerhalb von etwa 14 Tagen zugrunde, und die Progesteron-Produktion sinkt.

Zu den wichtigsten Aufgaben von Progesteron gehört, die in der ersten Zyklushälfte aufgebaute Gebärmutter­schleim­haut darauf vorzubereiten, dass sich eine befruchtete Eizelle einnisten und heranwachsen kann. Wie Östrogen ist Progesteron darüber hinaus u.a. für die Stabilität der Knochen von großer Bedeutung und steigert die Kollagenbildung, wodurch einer Faltenbildung der Haut entgegengewirkt wird.

Zudem hat es eine antidepressive Wirkung, beeinflusst das Immunsystem, normalisiert die Androgene, hat einen anregenden Effekt auf die Libido und unterstützt die Wirkung von Schilddrüsen­hor­mo­nen. Darüber hinaus fördert Progesteron die Wasserausscheidung und wirkt entwässert.

Was bewirkt eine Östrogendominanz und ein Progesteronmangel?

Östrogen und Progesteron (Gelbkörperhormon) nehmen im Hormonhaushalt einer Frau eine Schlüsselrolle ein: Im gemeinsamen Wechselspiel fein auf einander abgestimmt, sind sie wesentlich an der Steuerung der Fruchtbarkeit und Fortpflanzung beteiligt. Im Umkehrschluss bedeutet das: Bereits kleinste Abweichungen wirken sich ungünstig auf den weiblichen Zyklus – und damit unter Umständen auch auf die weibliche Fruchtbarkeit aus.

Doch auch für viele andere Prozesse und Organfunktionen ist eine stabile Lage der Sexualhormone (Geschlechtshormone) unerlässlich. So kann z.B. die Wirkung der Schilddrüsenhormone schon durch eine minimale Dysbalance von Östrogen und Progesteron erheblich beeinträchtigt werden und umgekehrt kann eine eingeschränkte Schilddrüsen­funk­tion Zyklusstörungen bis hin zu einem unerfüllten Kinderwunsch zur Folge haben.
Ebenso sind negative Auswirkungen z.B. auf Haut, Knochen, das Herz-Kreislauf-System und auf die psychische Befindlichkeit möglich. So gesehen, ist ein optimales Gleichgewicht der Östrogen- und Progesteron­pro­duk­tion eine wichtige Voraussetzung für die Gesundheit und das Wohlbefinden einer Frau.

Das Ungleichgewicht zwischen Östrogen und Progesteron sagt nicht unbedingt etwas über die tatsächliche Östrogenmenge aus, vielmehr ist das relative Verhältnis (Ratio) der beiden Geschlechtshormone zueinander entscheidend. Tatsächlich kann eine Östrogendominanz auch dann bestehen, wenn der Östrogenspiegel objektiv selbst erniedrigt ist. Oder die Östrogen- und Progesteronwerte liegen (noch) im Normbereich, im Vergleich zu Östrogen besteht jedoch ein relativer Mangel an Progesteron.

Schilddrüse & Östrogendominanz

Unregelmäßigkeiten im Zyklus, Symptome des Prämenstruellen Syndroms oder unerfüllter Kinderwunsch, aber auch eine Verstärkung der Wechseljahr­be­schwer­den, Libidoverlust, Migräne, Wassereinlagerungen, Schlafstörungen und psychische Beeinträchtigungen wie Stimmungsschwan­kun­gen oder eine depressive Verstimmung – diese und viele andere Beschwerden können Hinweise auf eine Östrogendominanz bzw. einen Progesteronmangel sein.

Doch auch für die Schilddrüse kann ein relatives Zuviel an Östrogen ungute Folgen haben. So verhindern z.B. dominant wirkende Östrogene, dass die Körperzellen die Schilddrüsenhormone T3 und T4 richtig verwerten können. Dadurch kann es zu Symptomen einer Schilddrüsen­un­ter­funk­tion kommen – obwohl die Schilddrüse eigentlich genügend Hormone produziert.

In diesem Fall spricht der Therapeut von einer funktionellen oder indirekten Schilddrüsen­un­ter­funk­tion: Die Werte der Schilddrüsenhormone T3 und T4 sind zwar normal, jedoch ist der Wert des schilddrüsen­sti­mu­lie­ren­den TSH (Thyreoidea-stimulierendes Hormon, Thyreotropin) erhöht, weil die Hypophyse die vermeintlich verminderte Schilddrüsen­hor­mon­pro­duk­tion anzukurbeln versucht.

Nun ist es wichtig, den Therapieschwerpunkt weniger auf die Schilddrüsen­un­ter­funk­tion, sondern vor allem auf die Östrogendominanz zu legen: Wird der relative Progesteronmangel z.B. mit der Gabe von bioidentischem Progesteron gezielt ausgeglichen, bessern sich meist auch die Symptome der funktionellen Schilddrüsen­un­ter­funk­tion und der TSH-Wert normalisiert sich.

Hashimoto-Thyreoiditis und Östrogendominanz

Auch zwischen einer autoimmunen Schilddrüsen­ent­zün­dung und einer Östrogendominanz besteht ein Zusammenhang. Verschiedene Untersuchungen zeigen, dass viele Patientinnen mit einer Hashimoto-Thyreoiditis gleichzeitig auch unter einem Progesteronmangel bzw. einer Östrogendominanz leiden. Zudem erkranken überdurchschnitt­lich viele Frauen zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr – oft beginnt die Erkrankung mit den Wechseljahren, also zu einem Zeitpunkt, an dem fast immer eine Östrogendominanz besteht.

Andererseits bessert sich eine Hashimoto-Thyreoiditis oft während der Schwangerschaft, wenn die Progesteron­kon­zen­tra­tion kontinuierlich zunimmt. Leider sind dann nach der Schwangerschaft und dem Absinken des Progesteronspiegels akute Entzündungsschübe keine Seltenheit. Diese Beobachtungen lassen den Schluss zu, dass eine Östrogendominanz höchstwahr­schein­lich auch die Entstehung einer Hashimoto-Thyreoiditis begünstigt.

Ausgangspunkt für eine Hashimoto-Thyreoiditis kann also ein relativer Progesteronmangel sein. Denn das Sexualhormon nimmt auch auf das Immunsystem Einfluss, etwa indem es Entzündungen hemmt und übermäßigen Immunreaktionen entgegenwirkt. Fehlt Progesteron, fällt dieses Regulativ weg – und trägt so möglicherweise mit zur Fehlregulation des Immunsystems bei, die dann zur Entstehung einer Hashimoto-Thyreoiditis führt.

Östrogen, Progesteron und Schwangerschaft

Gebildet werden Östrogen und Progesteron vor allem in den Eierstöcken, wobei ihre Produktion von übergeordneten Zentren, vor allem von Hormonen der Hypophyse und des Hypothalamus, gesteuert wird. Beide Sexualhormone gewährleisten, dass der weibliche Zyklus während der fruchtbaren Jahre einem wiederkehrenden monatlichen Rhythmus folgt, der zum einen dem Heranreifen einer oder mehrerer befruchtungsfähiger Eizelle(n) in einem Eierstock dient und zum anderen die Gebärmutter auf die Aufnahme einer Eizelle vorbereitet.

Hierfür nehmen die Konzentrationen von Östrogen und Progesteron wellenförmig im Laufe eines Zyklus zu und wieder ab – und regulieren sich so permanent gegenseitig. Tritt keine Schwangerschaft ein, bildet sich die Gebärmutter­schleim­haut wieder zurück und wird zu Beginn des folgenden Zyklus im Rahmen der Monatsblutung (Menstruation) abgestoßen. Dieser Kreislauf beginnt mit der Pubertät und endet mit den Wechseljahren. Wird der Zyklus durch eine Schwangerschaft unterbrochen, dienen die hormonellen Steuerungs­me­cha­nis­men der Aufrechterhaltung und dem Schutz der Schwangerschaft.

Woran erkennt man einen Progesteronmangel oder eine Östrogendominanz?

  • Prämenstruelles Syndrom:
  • Reizbarkeit, Brustspannen
  • Wassereinlagerungen
  • Gewichtszunahme
  • Stimmungsschwan­kun­gen
  • Depressive Verstimmung
  • Starke Menstruati­ons­blu­tung
  • Lange Menstruati­ons­blu­tung
  • Schmerzhafte Periode
  • Kopfschmerzen
  • Unerfüllter Kinderwunsch
  • Schwindelanfälle
  • Konzentrati­ons­schwie­rig­kei­ten
  • Schlafstörungen
  • Libidoverlust und andere Sexuelle Probleme
  • Trockene Schleimhäute
  • Zysten, Myome
  • Verstärkung der Wechseljahr­be­schwer­den

Wann tritt eine Östrogendominanz auf?

Vor allem in den großen hormonellen Übergangszeiten im Leben einer Frau – Pubertät, Schwangerschaft, Wechseljahre – kommt es vor, dass sich das prozentuale Verhältnis in der Produktion von Progesteron und Östrogen zugunsten des letzteren verschiebt. So zeigt sich eine Östrogendominanz oft in der Pubertät, wenn der weibliche Zyklus noch nicht eingespielt ist.

Zudem markiert die Östrogendominanz den Beginn der Wechseljahre (Prämenopause), wenn die Funktion der Eierstöcke allmählich nachlässt und der Progesteronspiegel mehr und mehr abfällt, die Östrogenproduktion jedoch noch weitgehend normal erfolgt. In dieser Phase kommt es immer häufiger zu Zyklen ohne Eisprung, sodass sich auch kein Gelbkörper – und damit nicht mehr genügend Progesteron bilden kann.

Diese sog. anovulatorischen bzw. monophasischen Zyklen können auch bei Frauen im gebärfähigen Alter nach dem Absetzen der Pille auftreten, bei Essstörungen wie Bulimie und Magersucht, oder wenn ein PCO-Syndrom vorliegt und Frauen mit Kinderwunsch trotz scheinbar regelmäßiger Menstruati­ons­blu­tung nicht schwanger werden können. In den fruchtbaren Jahren zwischen Pubertät und Wechseljahren sollte das Gleichgewicht zwischen Progesteron und Östrogenen jedoch ausgewogen sein.

Ursachen für Progesteronmangel und Östrogendominanz

Hormonelle Übergangszeiten:

  • Pubertät, Schwangerschaft, Wechseljahre
  • Einnahme der Antibaby-Pille
  • Genetische Veranlagung
  • Krankhafte Funktionsstörung der Eierstöcke
  • Hohe Insulinspiegel, Insulinresistenz
  • Starkes Übergewicht
  • Chronische Stressbelastung und Burnout Syndrom
  • Rauchen, (übermäßiger) Alkoholkonsum
  • Mangel an Vitaminen und Spurenelementen, die für Östrogen-Abbau nötig sind (Vitamin B6, Vitamin B12, Vitamin C, Vitamin E, Selen, Magnesium)
  • Östrogene in der Nahrung (z.B. hormongemästetes Fleisch)
  • Xenoöstrogene (z.B. in Lacken, Wandfarbe, Baumaterialien)

Wie wird eine Östrogendominanz festgestellt?

Die durch eine Östrogendominanz verursachten Beschwerden lassen sich oft nur schwer von den Beschwerden durch die Schilddrüsen­er­kran­kung trennen. Um in diesen Fällen Sicherheit zu bekommen, ist eine Bestimmung der weiblichen Hormone notwendig. Ein solcher Hormonstatus lässt sich über den Speichel oder über das Blut erstellen. Bei Vitalis bevorzugen wir die Speicheltestung. Wichtig ist, dass nicht nur der Östrogenwert, sondern auch das Verhältnis zwischen Östrogen und Progesteron gemessen wird – nur so lässt sich feststellen, ob eine Östrogendominanz vorliegt.

Östrogendominanz Test – Hormonspeicheltest auf Östrogene (Estradiol) & Progesteron

Der Normbereich entspricht einem Progesteron/​Östradiol-​Verhältnis von 60 – 100 : 1 bis zum Beginn der Wechseljahre. In den Wechseljahren und danach liegt er bei 40 – 80: 1, denn im gesunden Maße wird zu jeder Zeit mehr Progesteron als Östradiol gebildet. Liegt der Quotient darunter, weist dies auf eine Östrogendominanz hin.
Da neben einer Östrogendominanz oft auch ein Mangel an bestimmten Vitaminen (vor allem Vitamin D) und Spurenelementen (wie Selen) besteht, sollten diese Werte ebenfalls überprüft werden.
Haben Sie genügend Vitamin D?

Behandlung Progesteronmangel & Östrogendominanz

Weil eine Östrogendominanz immer auch ein relatives Zuwenig an Progesteron bedeutet, zielt die Therapie einer Östrogendominanz auf einen Ausgleich des Progesteronmangels ab. Davon profitieren auch viele Patientinnen mit Schilddrüsen­un­ter­funk­tion und Hashimoto-Thyreoiditis. Es bessern sich nicht nur die durch den (relativen) Progesteronmangel verursachten Beschwerden, sondern auch die Unterfunkti­ons­sym­ptome lassen nach, wenn eine begleitende Behandlung mit Progesteron eingeleitet wird. Oft sinken mit der Zeit auch die Antikörper, wenn der Progesteronmangel konsequent ausgeglichen wird.

Ganzheitliche Behandlung von Progesteronmangel und Östrogendominanz

Für eine dauerhafte Besserung ihrer Beschwerden bedürfen Frauen mit Östrogendominanz und anderen Beschwerden wie z.B. Hashimoto-Thyreoiditis jedoch in den allermeisten Fällen eines ganzheitlichen Behandlungskonzepts, das neben der Behandlung einer Östrogendominanz bzw. eines relativen Progesteronmangels weitere Therapiemaßnahmen umfasst: von der Hormonsubstitution der klassischen Schulmedizin bis hin zur klassischen Homöopathie, Phytotherapie, Ernährungstherapie, Psychotherapie und Stressbewäl­ti­gungs­pro­gram­men.

Wichtig ist, dass die Behandlung immer individuell auf die Persönlichkeit und psychische Befindlichkeit der Betroffenen abgestimmt ist. Bei Vitalis in Stendal erwartet Sie eine umfassende und kompetente Beratung und Behandlung.

Quelle: Heilpraktiker Markus Breitenberger, München


Das Schlüssel-Schloss Prinzip

Unsere Hormone sind Botenstoffe. Sie transportieren also Information von Zelle zu Zelle. Die Botschaft, die da versendet wird ist von Zelle zu Zelle unterschiedlich, das heißt, das eine Hirnzelle eine andere Botschaften erhält, als unsere Muskelzellen.
Hormone wirken an vielen Zellen im Körper und sind doch wirkungslos, solange sie im Blut unterwegs sind. Hier werden sie, mit Hilfe eines Proteins, von einem Ort zum anderen transportiert .

Gelangt das Hormon nun aber an eine Zelle, die entsprechende Rezeptoren am Zellkern aufweisen, um sich dort anzubinden, wird die Botschaft des Hormons entschlüsselt.
Deshalb nennt man das Schlüssel-Schloss Prinzip.

Jeder Zellkern weiß, wieviel Hormone er benötigt. Durch eine vergrößerte Bereitstellung von Rezeptoren kann der Zellkern die Aktivität der Hormone erhöhen.
Sind im Körper nun genug Hormone (von einer Sorte) freigesetzt, reguliert unser Hirn die weitere Zufuhr an den Körper.
Durch eine Up- und Down-Regulation kann der Zellkern sich vor einer Überaktivität schützen. So ist ein Gleichgewicht im Körper garantiert.

Wenn bei einer erwiesenen Hormonstörung nun jedoch Medikamenten gegeben werden und so mehr Hormone zur Verfügung stehen, als der Organismus selbst in gesundem Zustand produzieren würde, kann es dazu kommen, dass die Zellen abstumpfen und so gar keine Hormone mehr verarbeitet werden können. 

Das muss unbedingt vermieden werden, den das Prinzip Viel hilft Viel“ darf hier auf keinen Fall Anwendung finden. Aus diesem Grunde setzen wir bei Vitalis seit Jahren bei Hormonstörungen immer nur sehr geringe und sanfte Gaben von bioidentischen Hormonen ein, oft auch nur in homöopathischer Form, so dass sich die Hormonachse wieder reguliert.


Was beeinflusst unseren Hormonhaushalt?

Arzneistoffe:

  • hormonelle Verhütung mit Pille, Hormonspirale,Nuva Vaginalring
  • Cortison
  • Anti-Depressiva
  • Hormonersatz­the­ra­pie mit synthetischen Hormonen
  • Produkte mit Soja und Rotklee
  • Chemotherapeutika

Erkrankungen:

  • Schilddrüsen­stö­run­gen
  • Entfernung von weiblichen oder männlichen Sexualorganen
  • Darmfunkti­ons­stö­run­gen
  • Gewebsazidose/​Säure Basen Haushalt
  • Leberbelastung durch Medikamente
  • Nebennieren­in­suf­fi­zi­en­zen (Burnout, Depressionen, Erschöpfung, Tumor)
  • Bauchspeichel­drü­sen­er­kran­kun­gen
  • Polyzystisches Ovar
  • Klimakterium
  • KPU

Xenohormone:

  • in vielen Plastikprodukten, Kontaktlinsen und Konservendosen enthalten

Lebensmittel:

  • hormonbelastete Nahrungsmittel wie Fleisch und Milchprodukte
  • gentechnisch veränderte Lebensmittel

Wie testen wir Ihren Hormonstatus?

Wir empfehlen als Grundtest ein Test der Stresshormone im Tagesprofil und die Sexualhormone Progesteron, Estradiol, Estriol, DHEA, Testesteron.
Auch gehört für uns immer ein Vitamin D3-25OH Test dazu.

Speichelproben sollten bei Frauen mit regelmäßigem Zyklus immer vom 19. bis 21. Zyklustag entnommen werden. Darüber hinaus ist es für alle Anderen jederzeit möglich.

Auch die Schilddrüsenwerte (über Blut zu testen) sind im Zusammenhang zu betrachten. Für die Funktion der Schilddrüse im Homonprofil sind TSH, fT3 und fT4 nötig. Bei Autoimmungeschehen wie Hashimoto oder Basedow gehört auch die Testung der Antikörper (TPO-AK und TRAK) dazu.

Möglicherweise sind in Ihrem speziellen Fall weitere Testungen, wie z.B. von Melatonin oder der Katecholamine – Adrenalin, Noradrenalin und Dopamin nötig.

Auch sehen wir es als notwendig an, die Stoffwechselstörung KPU über Ihren Urin testen zu lassen, kann doch hier die Ursache/​Wurzel ihrer Störung zu finden sein.

Leider stellen sich oft durch Medikamentengabe überflutete“ Patientinnen bei uns in der Praxis vor, die z.B. selbst Jahre nach der Menopause noch Hormongaben bekommen, die oft zu hoch sind und so zu starken Symptomen wie ständiges Schwitzen, Gewichtszunahme und Schwäche führen.

Bevor wir bei Vitalis jedoch Hormone substituieren, lassen wir im Labor immer erst mit den oben genannten Speichel- und Blutproben die Werte unserer Patientinnen und Patienten ermitteln.

Warum Speichel?
Weil, im Gegensatz zu der Hormonbestimmung im Blut bei der Speichelbestimmung die freien – also die aktiven Hormone bestimmt werden. Sie stellen damit ein Maß für die zur Zeit der Probenentnahme spontan verfügbare Hormonaktivität dar. 

Der Laborbefund hilft uns dann bei der Einschätzung Ihres hormonelle Zustandes. So können wir gezielt naturheilkundliche Medikamente und bioidentischer Hormone einsetzen, um Sie zu unterstützen.

Vitalis - Hormone Speicheltest

Behandlungsmöglichkeiten: Hormone? JA - aber Natürlich!

Wir behandeln keine Laborwerte, sondern immer den Menschen in seiner Gesamtheit. Aus diesem Grunde stehen die Symptome des Patienten im Vordergrund bei unserer Behandlung. 

Sind alle Symptome und Beschwerdebilder, sowie die Labortests ausgewertet, so kann in Abstimmung mit den Patienten und Patientinnen die geeignete Therapie ausgearbeitet werden und die Behandlung mit z.B. bioidentischen Hormonen in Form von D4 – Creme, Darmflorauf­bau­präpe­ra­ten, Phytotherapeutika, Aromatherapeutika, homöopathischen Komplexmitteln und Vitamin- und Mikronährstof­fer­gän­zun­gen erfolgen.

Selbstverständlich gehören in der Praxis monatliche Verlaufskontrollen dazu, in denen das Befinden der Patienten erfragt wird. Gegebenfalls stellen wir auf Grund der neuen Symptomatik die Behandlung um.
Einen erneuten Hormontest veranlassen wir nach ca. 3 – 6 Monaten nach Beginn unserer Therapie. 

Unser Ziel ist es so immer am Ball zu bleiben, dem Patienten die Sicherheit zu geben, die er während der Therapie benötigt und seine/​ihre hormonelle Balance wieder herzustellen.

Nutzen Sie auch die Möglichkeit unserer Online Sprechstunde, weitere Infos hier.


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Lassen Sie auch Ihren Vitamin D3 Spiegel durch uns testen. Er ist der Schlüssel zu Ihrer Gesundheit.

Rufen Sie uns an und vereinbaren einen Termin zur Blutentnahme.

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